Vegan Yoga Club
Do Yoga. Go Vegan. Love All
Yoga mit Christian Grahl
Warum Vegan Yoga Club?
Als Yogapraktizierender lehne ich aufgrund von
"Ahimsa" (der Leidvermeidung)
das Einsperren, das Vergewaltigen, das Verstümmeln und letztlich das Ermorden von Lebewesen ab. Auch wenn in der traditionellen Deutung "Ahimsa" nicht automatisch mit Veganismus gleichzusetzen ist. Der Begriff entstammt dem Hindutum (Hinduismus). Seine Vielfältigkeit zeigt sich auch hier in der Vielfältigkeit der Deutungsmöglichkeiten und Ausprägungen.
"Asteya" (die Vermeidung von Diebstahl)
bringt mich dazu auch auf gestohlene Produkte wie Honig, Leder, Milch, Eier und Wolle zu verzichten.
Meine Ernährungsweise und Konsumverhalten basieren lediglich auf meiner persönlichen Interpretation der genannten Begriffe. Inspiriert ist diese durch das Mahavrtam Patanjalis und des Jainismus.
Um die Vermittlung des Yoga authentisch ausführen zu Können beziehe ich den Hauptteil meines Wissens von Lehrer/Innen aus seinem Herkunftsland. Es war und ist mir ebenfalls ein Anliegen das die Entlohnung dafür in seine Kultur zurückfließt.
Was ist Ashtangayoga?
Es besteht angeblich aus dem Zusammenschluss des Yogasutra und der Yogakorunta.
Das Yogasutra besteht aus vier Kapiteln, welche der Philosoph Patanjali zwischen 200 vor Christus und 400 nach Christus verfaßte.
Der Name Ashtangayoga ergibt sich aus den bei Patanjali beschriebenen Acht (Ashtau) Gliedern (Anga), die den Weg (Yoga) vorgeben.
Yoga ist eines der sechs großen, indischen Philosophiesysteme, den Darshanas.
Es hat nichts mit Wellbeing, Lifestyle, Coaching oder gar Psychotherapie zu tun.
Die Yoga Korunta, eine Niederschrift über Körperstellungen von Vamana Rishi wurde von Tirumalai Krishnamacharya in der Bibliothek Kalkuttas entdeckt.
Tirumalai Krischnamacharya war Schüler von Ramamohan Bahmachari.
Er studierte diese Schrift mit seinen Schülern ab 1927.
Sie entwickelten aus der Yogakorunta die drei (Bzw. sechs) Serien des Ashtanga-vinyasa Systems.
Die Acht Glieder
योगाङ्गानुष्ठानादशुद्धिक्षये ज्ञानदीप्तिराविवेकख्यातेः ॥२८॥
yoga-aṅga-anuṣṭhānād-aśuddhi-kṣaye jñāna-dīptirāviveka-khyāteḥ||28||
Durch Praktizieren der acht Teile des Yoga schwinden die Unreinheiten, das Licht der Weisheit (jñāna) leuchtet auf und führt zur unterscheidenden Schau. ||28|
|यम नियमाअसन प्राणायाम प्रत्याहार धारणा ध्यान समाधयोऽष्टावङ्गानि ॥२९॥
yama niyama-āsana prāṇāyāma pratyāhāra dhāraṇā dhyāna samādhayo-‘ṣṭāvaṅgāni||29||
Disziplinierte Enthaltung (yama), Tugendhaftigkeit (niyama), Körperstellung (āsana), Atemkontrolle (prāṇāyāma), Zurückziehen der Sinne (pratyāhāra), Konzentration (dhāraṇā), Meditation (dhyāna), und Ekstase (samādhi) als überbewusster Zustand sind die acht Teile des Yoga. ||29||
अहिंसासत्यास्तेय ब्रह्मचर्यापरिग्रहाः यमाः ॥३०॥
ahiṁsā-satya-asteya brahmacarya-aparigrahāḥ yamāḥ||30||
Enthaltung von Schmerzzufügung, Wahrhaftigkeit, Nichtstehlen, Keuschheit und Begierdelosigkeit – das sind die disziplinierten Enthaltungen (yama). ||30||
जातिदेशकालसमयानवच्छिन्नाः सार्वभौमामहाव्रतम् ॥३१॥
jāti-deśa-kāla-samaya-anavacchinnāḥ sārvabhaumā mahāvratam ||31||
Sie sind universell gültig, unabhängig von Geburt, Ort, Zeit und Umständen und bilden das „große Gelübde“ (mahāvratam). ||31||
शौच संतोष तपः स्वाध्यायेश्वरप्रणिधानानि नियमाः ॥३२॥
śauca saṁtoṣa tapaḥ svādhyāy-eśvarapraṇidhānāniniyamāḥ||32||
Reinheit, Zufriedenheit, Askese, spirituelles Studium und Gotteshingabe – das sind die Tugendhaftigkeiten. ||32||
वितर्कबाधने प्रतिप्रक्षभावनम् ॥३३॥
vitarka-bādhane pratiprakṣa-bhāvanam ||33||
Um negative Gedanken (vitarka) abzuwehren, sollten ihnen entgegengesetzte Gedanken kultiviert werden. ||33||
वितर्का हिंसादयः कृतकारितानुमोदिता लोभक्रोधमोहाअपूर्वका मृदुमध्य अधिमात्रा दुःखाज्ञानानन्तफला इति प्रतिप्रक्षभावनम् ॥३४॥
vitarkā hiṁsādayaḥ kr̥ ta-kārita-anumoditā lobha-krodha-moha-āpūrvakā mr̥ du-madhya adhimātrā duḥkha-ajñāna-ananta-phalā iti pratiprakṣa-bhāvanam ||34||
Negative Gedanken, etwa über Gewalttätigkeit usf. ob sie nun selbst in die Tat umgesetzt, von anderen ausgeführt oder nur gebilligt werden, ob sie aus Gier, Ärger oder Selbstverblendung stammen, ob sie moderat ,mittelstark oder exzessiv sind – sie erstarken durch Unwissenheit und spenden nur Leid (duhkha), deshalb sollten die entgegengesetzten Gedanken kultiviert werden. ||34||
अहिंसाप्रतिष्ठायं तत्सन्निधौ वैरत्याघः ॥३५॥
ahiṁsā-pratiṣṭhāyaṁ tat-sannidhau vairatyāghaḥ||35||
Wenn der Yogin sich entschlossen jeder Leidzufügung enhält (ahiṁsā), endet jede Feindseligkeit in seiner Gegenwart. ||35||
Übersetzung von Georg Feuerstein aus dem Buch "Yoga Tradition"